Ja, du sprichst hier vom Grenznutzen. Ich kenne die Studie bzw. Einige dazu und meistens ist zwar bei 75-80k Schluss aber es ist nachweislich, dass ab 150-250k wieder mit erhöhter Zufriedenheit der Leute zu rechnen ist, einfach weil dann noch mal „ganz andere Dinge“ möglich sind. Das bezieht sich vor allem auf die Möglichkeit, trotz hohen konsumausgaben auch ein angemessenes Vermögen aufzubauen bzw. Altersvorsorge zu betreiben.
Ich weiß nicht, was der Target Absolvent (der es leider nötig hat, dies noch mal explizit zu erwähnen...) mit „verteilt“ meint. Fakt ist, dass in Deutschland zwar noch eine gute Mittelschicht im Vergleich zu Entwicklungsländern vorherrscht, diese aber zunehmend ausdünnt. Verteilt ist unser Vermögen in Deutschland zudem sowieso nicht „richtig“ oder „gleich“, da circa die 50 reichsten Deutschen über so viel vermögen verfügen, wie die gesamten unteren 50% in Deutschland. Und das ein sozialer Aufstieg zwischen den Schichten sehr schwer ist, wurde ja nun auch oft genug nachgewiesen.
Klar geht es uns hier super, aber ohne Erbe ist es sehr schwer, sich wirklich ein nennenswertes Vermögen(!) ohne entsprechenden Verzicht oder beruflichen Aufstieg aufzubauen.
Ich sehe das (subjektiv) immer wieder bei Freunden, Verwandten etc. Meine Eltern bspw. sind beide sehr gut verdienende Menschen, stammen aber aus der unteren Mittelschicht/ Unterschicht und haben nicht ansatzweise das gleiche Vermögen wie viele Freunde/ Bekannte aus ihren gesellschaftlichen Kreisen, die schon mit einem großen Erbe gestartet sind. Gleiches gilt für viele Freunde und mittlerweile auch mich selbst.
Wenn man mal eben 200k zum Hauskauf dazu bekommt oder mit 30 ein Depot von 400k überschrieben kriegt, dann sieht die Lage nun einmal ganz anders aus.
Wird sich auch nicht ändern, wenn man nicht bspw. über eine fremdfinanziert Immobilie o.ä. leveraged.
Wer sich wirklich im Angestelltenverhältnis und ohne große Starthilfe ein Vermögen aufbauen möchte, dass ab einem gewissen Punkt für Unabhängigkeit bei einem - subjektiv - hohem Konsum sorgen kann, der sollte sein Studium durchziehen und dann direkt ins IB oder zu MBB. ;)
Alternativ Selbstständigkeit, aber da muss es auch erst mal entsprechend laufen.
Schwieriger als früher sehe ich den Aufbau zudem auch. Wenn auch nicht so gravierend. Studieren bspw. ist nicht mehr so elitär wie früher und die Anfängerquoten und mittlerweile auch Abschlussquoten enorm, man hat als Akademiker mehr Konkurrenz. Das gleicht sich jedoch zu früher etwas aus, da man zu diesen Zeiten auch ohne Studium entsprechend aufsteigen konnte. Trotzdem war ein gutes Studium damals ein großer Bonus für beruflichen Aufstieg. Dazu kommt, dass in großen Städten die Verhältnisse von Lohn zu Miete sowie allgemeiner Kaufkraft im Vergleich zu den 70ern und 80ern noch mehr aus dem Ruder laufen. Dort wird aber gleichzeitig auch das Geld verdient. Immobilienerwerb in Frankfurt, Hamburg oder München ist mittlerweile selbst im nahen Umland nahezu ausgeschlossen, wenn man nicht sehr, sehr gut verdient. Gleichzeitig hat man, gerade als Single, hohe mietausgaben, die oft weit mehr als das kaufmännische Drittel verzehren. Die IGMler haben zwar noch Ihre Tariferhöhungen, in vielen anderen Zweigen gleichen die jährlichen Runden aber nicht mal mehr die Inflation aus. Einfach ein paar Beispiele.
Klar kann man noch einiges schaffen, im Vergleich zu früher ist aber in meinen Augen noch mehr Verzicht selbst für gutverdiener notwendig. Damals konnten sich selbst „einfache“ Arbeiter mit staatlichen Förderprogrammen noch ein Haus finanzieren. Das ist heute in manchen Gegenden ausgeschlossen. Früher War grosser Vermögensaufbau oder Altersvorsorge zudem auch nie in dem heutigen Umfang nötig, da unser Rentensystem noch vielen durchschnittlichen Verdienern und mittlerweile Rentnern immer ein wirklich gutes Sicherheitsnetz geboten hat. Das erledigt sich für junge Absolventen oder Berufseinsteiger wie uns durch die Demografie aber zunehmend.
WiWi Gast schrieb am 01.06.2019:
WiWi Gast schrieb am 01.06.2019:
Bitte mit Quelle belegen. Gab doch letztens erst ne große Studie die gezeigt hat, dass ab einem Jahresgehalt von ca. 80.000 USD bei weiteren Zuverdiensten die Zufriedenheit/Glück nicht mehr weiter steigt. Natürlich ist klar, dass wenn jemand sich NICHTS leisten kann er unzufrieden ist. Aber jemand der 10 Mio hat ist nicht zwangsläufig glücklicher als jemand der 500k hat.
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